Was ist „Leader in Me“?
Aufbauend auf dem Buch „Die 7 Wege der Effektivität. Prinzipien für persönlichen und beruflichen Erfolg“ von Stephen Covey, erstellte dessen Sohn, Sean Covey, ein ganzheitliches Konzept für Schulen, bei dem Schülerinnen und Schüler auf außergewöhnliche Art und Weise gefördert werden. Das betrifft nicht nur das fachliche Wissen, sondern vor allem auch die persönliche und soziale Entwicklung der Schülerinnen und Schüler. Die im Buch erwähnten sogenannten „7 Wege“ bilden dabei die Grundlage bzw. eine Art Wegweiser, um ein stark im Leben stehender, ausgewogener Mensch zu werden, der sich seiner Fähigkeiten bewusst ist, respektvoll mit sich und seinen Mitmenschen umzugehen vermag und sowohl Führungsqualitäten als auch Teamfähigkeit aufweist. Im Vordergrund aller Wege steht dabei immer ein gegenseitiges respektvolles Miteinander, das sozusagen die Basis bildet.
Der Baum der sieben Wege
Die genannten „7 Wege“ werden anhand eines Baumes symbolisch dargestellt (siehe Foto). Die ersten drei Wege beziehen sich auf die persönliche Stärkung:
- Weg: Proaktiv sein.
- Weg: Schon am Anfang das Ende im Sinn haben (Zielarbeit).
- Weg: Das Wichtige zuerst (Prioritäten setzen).
Die Wege vier bis sechs beziehen sich auf Teamfähigkeiten:
- Weg: Win-Win-Denken (Konsens finden).
- Weg: Zuerst verstehen, dann verstanden werden (Kommunikation).
- Weg: Synergien schaffen (Durch die Gruppe profitieren).
- Weg: Die Säge schärfen (immer gut für den eigenen Körper, den Geist und die Seele sorgen).
Einer der wichtigsten Grundsätze ist aber, dass jedes Kind und jeder Mensch Potential hat, also mit individuellen Fähigkeiten auf die Welt gekommen ist, die wertvoll sind, was in den sogenannten fünf Paradigmen wie folgt festgehalten wird:
- Jedes Kind ist wertvoll und hat Potential.
- Jedes kann eine Führungskraft sein.
- Jeder hat eine Begabung.
- Veränderung beginnt bei dir selbst.
- Pädagogen ermutigen Schüler, ihre Lernprozesse selbst in die Hand zu nehmen.
Gegengewicht
Für die Mittelschule Passail bildet dieses Konzept das Gegengewicht zu Digitalisierung. „Der Fortschritt und die umfassende Digitalisierung der Schulen durch das Bildungsministerium sind sehr wichtig für die Zukunft unserer Schülerinnen und Schüler. Ebenso wichtig für unsere Gesellschaft und das zukünftige Leben unserer Schülerinnen und Schüler sind meiner Ansicht nach aber auch Fähigkeiten wie ein respektvolles Miteinander, Teamfähigkeit, Selbstbewusstsein, Selbstverantwortung usw. Das Konzept von „Leader in Me“ bildet ein wertvolles Gegengewicht zur Digitalisierung und ermöglicht es unserer Schule und dem Bildungscampus Passail, die Schülerinnen und Schüler in den vier Jahren optimal und ganzheitlich auf ihr weiteres Leben vorzubereiten“, so Direktorin Silvia Schlögl-Hierz über die zwei Schwerpunkte der Mittelschule.
Selbstverantwortlich handeln
„Lead in Me“ wird bereits weltweit in mehr als 3500 Schulen erfolgreich angewendet und hat das Ziel, das wertorientierte Konzept an möglichst vielen Schulen umzusetzen. Die Kinder erlernen während der gesamten Schulzeit durch die „7 Wege“ beispielsweise Proaktivität, Konfliktbewältigung, Teamarbeit, Selbstverantwortung, Selbstinitiative, Wertschätzung, das Setzten von Zielen usw. Nimmt man den Besuch vom Marcel Koning als Beispiel her, so erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler selbst die Begrüßung und den Empfang. „Es geht mir hier nicht um einen reibungslosen, perfekten Empfang, sondern darum, dass alles allein von den Kindern kommt. Die Kinder sollen sich als aktiven Teil der Schule wahrnehmen und selbstverantwortlich handeln“, so Koning. Präsentiert wurden dem niederländischen Gast auch einige Beispiele der Umsetzung an der MS-Passail wie beispielsweise das Beziehungskonto, bei dem die Schülerinnen und Schüler und Klassenvorstände innerhalb einer Klasse sich gegenseitig positive Rückmeldungen schreiben können und in kleine selbstgebastelte Säckchen stecken, die in der Klasse hängen, um die Beziehungen in der Klasse zu stärken. Jedes Kind hat zudem auch eine sogenannte Leadership-Rolle, sprich einen eigenen Verantwortungsbereich, für den nur er oder sie zuständig ist. Beim wöchentlichen Klassenrat werden die persönlichen Anliegen, Gefühle und Befindlichkeiten der Schülerinnen und Schüler ausgetauscht.